Nach dem ersten Weltkrieg
In den Notjahren nach dem ersten Weltkrieg stand vor allem die eigene Nahrungsmittelproduktion von Anfang an im Vordergrund. So kam es auch im Jahre 1920 zur Gründung unseres Vereines in Karlsruhe. Es entstanden einst 187 Parzellen auf einem 6,3ha großen Gelände im Teilbereich des ehemaligen offenen Landgraben im Stadtteil Mühlburg, und entlang der Scharnhorststraße (heute Siemensallee). Auf diesem Gelände befanden sich zu der Zeit nur Äcker und Wiesen, sowie der Sportplatz des Karlsruher Turnvereins e.V. 1846 an der Neureuter Straße.
Der zweiten Weltkrieg
Kurz vor dem zweiten Weltkrieg, in den Jahren 1938/39 wurde ein Teil des Geländes dann in eine sogenannte Musteranlage umgewandelt, woraus anschließend sogenannte Kriegsgärten entstanden. Grüne Zufluchtsorte in mitten der Zerstörung, um die Versorgungsprobleme der Bevölkerung zu mildern. Teilweise wohnten sogar die Menschen im Bombenkrieg übergangsweise in ihren winterfest gemachten Lauben. Der Krieg hatte bis 1945 weite Teile von Karlsruhe, wie ganz Deutschland, und natürlich auch Teile unserer Anlage in Trümmer gelegt. Wohnungsnot, Hunger und Elend kennzeichneten die ersten Jahre nach dem Krieg. Es hieß enger zusammenrücken, sich gegenseitig zu unterstützen, und das Vereinsleben neu aufzubauen. So entstand in den Jahren 1947/48 das erste Vereinsheim als zentraler Anlaufpunkt im Gelände.
Die Nachkriegszeit
Die Nachfrage einen Kleingarten zu pachten, war in der Bevölkerung auch in den darauffolgenden Jahren groß. So begrüßte es die damalige Vorstandschaft, dass in Gesprächen mit der Stadt Karlsruhe, Anfang 1956 vereinbart werden konnte, dass die Grünstreifen entlang der Steuben- und Herzstraße mit in das Kleingartengelände aufgenommen werden, und in zusätzliche Parzellen umgewandelt werden konnten.
Das Wirtschaftswunder
Der Aufschwung der Wirtschaft nach dem Krieg brachte jedoch auch einen nötigen Ausbau der Infrastruktur in Karlsruhes Westen mit sich. Dafür mussten 47 Gärten im Jahr 1961 dem Ausbau der Siemensallee, sowie den Straßenbahnschienen mit Wendeschleife an der Neureuter Straße weichen. Immerhin erhielt der Verein dafür einst von der Stadt Karlsruhe eine Entschädigung von DM 7.983.-, welche entsprechend anteilsmäßig an die Pächter der Parzellen ausbezahlt werden konnte. Natürlich nur ein „Tropfen auf den heißen Stein“ pro Garten, wenn man gerade den ideellen Wert eines Kleingartens betrachtet.
In den Nachkriegsjahren hatte Otto Rastätter den Verein geführt, welcher sein Amt am Ende der 50er Jahre an Albert Janz übergeben hatte. Dieser führe den Verein dann über ein Jahrzehnt bis Anfang der 70er Jahre weiter.
In freiwilliger Leistung der Mitglieder, wurde in rund 1.100 Arbeitsstunden das bestehende Vereinsheim im Jahre 1963 umgebaut, und dabei auch um ein ordentliches Vereinsbüro erweitert. Leider bot das dann 4x6m große Gebäude trotz dem Arbeitseinsatz immer noch nicht genügend Platz für Zusammenkünfte oder Veranstaltungen.